Licht, zum Überleben war es damals wichtig.
Was brachte im frühmittelalter Licht, wenn sich der Tag dem Ende neigte?
Die wohl denkbar wichtigste Licht- und Wärmequelle war das Feuer. Auch wenn man zur damaligen Zeit einen anderen Lebensrythmus hatte und mit den Tageszeiten aufstand und zu Bett ging, benötigte man ergänzend zum Herdfeuer auch andere Lichtquellen.
Andere Bevölkerungskulturen (Römer) wissen wir, dass diese Wachs als Leuchtmittel ab dem 1 Jhd. nutzten und mit Talg und Pech modifizierten, um die Brenndauer zu verlängern. Die Agypter nutzten Bienenwachs zur Herstellung von Salben und zur Mumifizierung, u.s.w.
Die ältesten Funde in Skandinavien Dänemark und Norwegen datieren auf Ende des 10 Jhd. und damit nach der Christianisierung. Im Christentum war die Biene ein Symbol der Jungfräulichkeit, weshalb bis zur Reformation nur Bienenwachskerzen lediglich in Kirchen brennen durften. Da mit der Ausbreitung des Christentums auch der Wachsbedarf für Kerzen anwuchs, war Bienenwachs späteren Mittelalter ein gar kostbares und äußerst teures Gut, welches der Kirche und dem Adel vorbehalten war.
Bienenwachs in unserer Darstellungszeit 9.-10. Jhd. wohl eher als dazu genutzt worden, Nähte abzudichten und Garne einzuwachsen um sie dadurch beständiger zu machen.
Gefäße mit Talg, als Leuchtmittel
Ein gängiges und bezahlbares Leuchtmittel bildeten kleine Gefäße mit Rindernierenfett oder Hammeltalg gefüllt, bestückt mit Dochten aus Garn.
In Skandinavien (u. a. Trondheim, Lund) fand man Schalen aus Speckstein.
Eine eiserne Schalenlampen aus einem Oseberg-Grab aus der ersten Hälfte des 9. Jhd. bekannt.Ihre Abmaße sind in der Bodenspieß mit 86 cm, Schalendurchmesser 16 cm.
In Haithabu sind getöpftere Schalen bekannt, die vermutlich als Schalenlampe genutzt worden sind. (Bildquelle: www.fjoelskylda.de/realia/Licht.html)
Diese eiserne Schalenlampe haben wir auch für unsere Darstellung rekonstruiert und verwenden Sie zur Beleuchtung unseres Lagers.
Befüllt wird sie mit Rindertalg. Hierzu fertige man einfach aus Speckstein eine Schale an, lege einen Docht hinein und hole beim Fleischer um die Ecke etwas Rindertalg.
Die Brenndauer ist im Gegensatz zu Kerzenwachs erheblich länger. Beachten sollte man, dass die Schale sehr heiß wird. Also sollte man sie auch entsprechend positionieren.
Visby-Laternen
Damit ist es für uns eindeutig, dass für unsere Darstellungszeit eine Laterne, wie die Visby-Laterne, keinen Einsatz gefunden haben kann. Und doch ist sieht man Sie oft und zahlreich vertreten in frühlmittelalterlichen Lagern. Dies hat eher einen praktischen Grund. Denn zeitlich ist die Visby-Laterne unseres Wissens nach nicht dem Frühmittelalter zuordenbar. Jedoch finden wir ähnliche Lampenarten immer wieder auf Abbildungen späterer Eppochen.Folgende Materialien haben wir in unserer Rohhautlaterne verarbeitet:
- Holzrest für Boden und Deckel und Kerzenauflage
- einen gesammelten Ast für die Rundhölzer
- einen dünneren Ast für die Keile
- einen großen Hundekauknochen aus dem Zooladen
- Garn zum Zusammennähen der Rohaut
- einen geschmiedeten Nagel für Kerzenauflage
Brandschutz ist uns natürlich wichtig. Gerade vor dem Hintergrund dessen, man mit solch brennbaren Materialien umgeht, sollte man sie nie ohne Aufsicht im Lager nutzen.
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